Vodafone LTE

Vodafone ist der größte Konkurrent der Telekom auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Dies gilt auch für den LTE-Ausbau. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen hat diesen direkt nach der Versteigerung der Frequenzen aus der Digitalen Dividende gestartet und konnte deshalb als erster Netzbetreiber überhaupt ein für Endverbraucher zugängliches LTE-Netz präsentieren. Der Startschuss für den kommerziellen 4G-Funk bei Vodafone fiel im Dezember 2010 und damit einige Monate vor der Telekom und o2.

Ausbau weit fortgeschritten

Diesen Vorsprung nutzte das Unternehmen, um die Vorgaben der Bundesnetzagentur zu erfüllen. Diese hatte bei der Versteigerung der deutschen LTE-Frequenzen festgelegt, dass der Ausbau zuerst auf dem Lande zu erfolgen hat, um Gebiete mit schlechter Netzinfrastruktur endlich auch mit breitbandigem Internet versorgen zu können. Erst, wenn die weißen Flecken eines Bundeslandes getilgt wurden, war die Inbetriebnahme von LTE-Basisstationen in Ballungszentren entsprechend dieser Vereinbarung zulässig.

Von dieser Regelung profitieren heute viele Kunden, die bei Vodafone LTE bestellen wollen. Zum einen bietet das Unternehmen den 4G-Standard sowohl als DSL-Ersatzdienst als auch als mobilen Internetzugang an, zum anderen haben die Düsseldorfer so ein in einigen Regionen flächendeckendes Netz aufbauen können, welches auf mehr als 5.000 Basisstationen fußt und über die Hälfte der deutschen Haushalte mit schnellen Internetzugängen versorgen kann.

LTE als DSL-Ersatz für Zuhause

Besonders interessant ist LTE von Vodafone in Gebieten, in denen bisher keine herkömmlichen DSL-Zugänge verfügbar waren, da die hohen Bandbreiten und geringen Antwortzeiten (30 bis 60 Millisekunden) das Funkinternet zu einer brauchbaren Alternative machen. Selbst ein Festnetzanschluss lässt sich problemlos über Funk ersetzen, wobei sich hier ein weiterer Vorteil der heimischen Nutzung von LTE zeigt: Im Gegensatz zu gewöhnlichen Telefon- und DSL-Anlagen kann ein Funkrouter überall im Gebäude aufgestellt und so der Empfang optimiert werden.

Als Nachteil ist allenfalls anzusehen, dass die maximal mögliche Geschwindigkeit aufgrund technischer Einschränkungen bei 50 MBit/s liegt. Geschuldet ist dies dem Umstand, dass Vodafone LTE auf dem Land vornehmlich im 800-MHz-Band ausbaut, das höhere Reichweiten ermöglicht, gleichzeitig aber nicht für Spitzengeschwindigkeiten geeignet ist.

Vodafone LTE für das Smartphone

Diese Beschränkungen gelten prinzipiell auch für LTE-Nutzer, die mit dem Smartphone ins Netz gehen, wobei hier der aktuelle Standort und natürlich der gewählte Tarif eine Rolle spielen. Da Vodafone in städtischen Gebieten anders als auf dem Land auf Frequenzen im 2.600-MHz-Bereich setzt, sind dort höhere Bandbreiten von bis zu 150 MBit/s, mit „Carrier Aggregation“ sogar bis zu 225 MBit/s möglich. Ob diese Kapazitäten tatsächlich ausgeschöpft werden können, ist im Vertrag festgeschrieben. Wer mobil besonders hohe Verbindungsgeschwindigkeiten – beispielsweise 100 MBit/s – nutzen will, muss deshalb einen entsprechenden Tarif buchen. Geht es lediglich darum, LTE überhaupt nutzen zu können, um nicht nur mit EDGE surfen zu müssen, reicht heute schon ein Einstiegstarif aus, da Vodafone 4G-Funk zum Bestandteil nahezu aller Smartphone-Tarife gemacht hat.

Schnelles Internet für Geschäftskunden unterwegs und Zuhause

Wer aus beruflichen Gründen auf schnelles Internet angewiesen ist, wird von Vodafone ebenfalls mit LTE-Optionen bedacht. Dabei stellt das Unternehmen sein Angebot ähnlich wie für Privatkunden auf. Es können sowohl DSL-Ersatztarife als auch Mobilfunkanschlüsse gebucht werden, die auf LTE basieren oder die Nutzung zumindest mit abdecken. Dabei bieten die Düsseldorfer die üblichen Preisnachlässe für Selbstständige. Ein Sonderfall sind die Rahmenverträge von Großkunden, die bei Bedarf um eine zusätzliche LTE-Option ergänzt werden können, wenn die Nutzung nicht bereits vorgesehen ist.