
LTE ist in den letzten Jahren eines der größten Themen der Mobilfunkbranche. Ausgeschrieben steht die Abkürzung für „Long Term Evolution“. Dem Laien wird dies allerdings wenig Aufschluss darüber geben, was sich hinter LTE verbirgt. Wir geben im Folgenden eine kurze Einführung in die LTE-Technik.
LTE verursacht Geschwindigkeitssprung
LTE ist ein Standard zur Datenübertragung in Mobilfunknetzen, der als Technik der vierten Generation gilt, was Netzbetreiber gerne zum Anlass nehmen, ihre LTE-Netze auch als 4G-Netze zu vermarkten. LTE ist der direkte Nachfolger von UMTS und dessen Verbesserungen HSDPA und HSPA+, was sich für den Nutzer in erster Linie durch höhere Datenübertragungsraten bemerkbar macht.
Während in UMTS-Netzen der aktuellsten Ausbaustufe maximal 42 MBit Daten pro Sekunde durchgeleitet werden, erlaubt die LTE-Verbesserung LTE Advanced Downloads mit bis zu 150 MBit/s. Die maximal mögliche Bandbreite wurde damit mehr als verdreifacht und liegt auf dem Niveau moderner Glasfaseranschlüsse. Das Ende ist damit dennoch nicht erreicht. Die Weiterentwicklung von LTE soll künftig weit höhere Geschwindigkeiten möglich machen. Erste Testnetze in München und Dresden können bereits heute bis zu 225 MBit/s durchleiten. Als Zukunftsperspektive spricht man von Netzen, die über LTE Advanced Downloadraten von bis zu 1.000 MBit/s erreichen werden. Überraschenderweise soll dafür lediglich ein Software-Update bestehender LTE-Basisstationen nötig sein, was den Ausbau deutlich vereinfacht, sofern die Station selbst an ein leistungsfähiges Netz angeschlossen ist.
Reaktionszeiten bei LTE Advanced auf DSL-Niveau
Neben der hohen Geschwindigkeit gehört auch eine geringe Latenz zu den Vorteilen von LTE. Gemeint ist damit die Zeit, die benötigt wird, um eine Anfrage vom Rechner des Nutzers an einen Server weiter- und dessen Antwort zurückzuleiten. Diese liegt im Falle von LTE bei etwa 50 Millisekunden, bei LTE Advanced sogar noch niedriger und damit kaum über der herkömmlicher DSL-Anschlüsse.
Als Ersatz für eben diese wird LTE auch auf dem Land angeboten, wenn kein Kabelinternet am Standort verfügbar ist. Der 4G-Funk gilt deshalb als gutes Mittel gegen die Spaltung von Stadt und Land bei der Internetversorgung. Da auch Telefonate über LTE geführt werden können, ist es durchaus möglich, einen Festnetzanschluss vollständig zu ersetzen. Gleichzeitig verspricht der neue Funkstandard auch beim mobilen Einsatz mit Stick, Tablet oder Smartphone beachtliche Verbindungsgeschwindigkeiten und kurze Reaktionszeiten.